Es wäre ein Leichtes, Skinny Finsta mit seiner Videosingle »Teich« in der Post-Lil-Peep-Ära an den moralischen Marterpfahl zu stellen. Hat der Heidelberger Kassetten-Liebhaber auf der dritten Auskopplung seines am 28.02. erscheinenden Album »Spieler der Liebe« ja genau jenem Getränk eine Ode verfasst, das Internetrap-Rambos wie Südstaaten-Ikonen als Purple Drank, Dirty Sprite, Lean oder Sizzurp bezeichnen. Doch als zertifizierter M-Town-Jünger, der im letzten Jahr Three-Six-Mafia-Kumpel Carmike musikalische Unterstützung zukommen lies, geht es Vouyou nicht um die stupide Verherrlichung von missbräuchlichen Schmerzmittel-Konsum, sondern um eine authentische Übersetzung des Hood-Lifestyles der US-Rap-Metropole Memphis. »Hör mir zu, was ich dir sage:/ lass die Finger von den Drogen und erspar dir die Blamage«, spittet er daher auf dem düsteren Synthie-Glockenspiel von ByusaMane, das sich umsäumt von einem geerdeten 808-Riddim in bester Underground-Atmosphäre eben vor allem als Verneigung vor den goldenen Tagen von Tommy Wright III, Juicy J und Co. versteht – nicht als Legitimation. Wenn du jetzt ernsthaft glaubst, es ist cool, morphinartige Opioide zu missbrauchen, wird dich Pimp C heimsuchen. Unser Vorschlag: das Geld lieber in ein Exemplar von »Spieler der Liebe« investieren, das es in streng limitierter Auflage bei Alleshabensie gibt.